Russlands GRU wird globaler Cyberangriffe beschuldigt
Eine berüchtigte russische Militärgeheimdiensteinheit wird beschuldigt, Cyberangriffe gegen Ziele in Europa und auf der ganzen Welt durchgeführt zu haben.
Das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) erklärte, dass die Einheit 29155 des russischen Hauptnachrichtendienstes (GRU) hinter Cyberangriffen auf NATO- und EU-Länder steckt.
Nach Angaben des BfV war die Einheit 29155 auch an den Cyberangriffen auf die zivile Infrastruktur der Ukraine im Januar 2022 beteiligt, bevor Russland im Februar desselben Jahres in das Land einmarschierte.
Die Warnung wurde auf der Social-Media-Plattform X (früher Twitter) in Zusammenarbeit mit dem FBI, der US-Behörde für Cybersicherheit und Infrastruktursicherheit (CISA), der Nationalen Sicherheitsbehörde der USA (NSA) und mehreren internationalen Partnern veröffentlicht. Diese Maßnahme wurde ergriffen, um die Wachsamkeit und Sicherheit als Reaktion auf die zunehmenden Spannungen in Europa in Bezug auf Cyberkriminalität, insbesondere Cyberangriffe, die angeblich mit Russland in Verbindung stehen, zu erhöhen.
Das US-Justizministerium hatte zuvor fünf Mitglieder einer Untergruppe der besagten Gruppe und einen Zivilisten angeklagt, die an der als Whispergate bekannten Cyberkampagne gegen die Ukraine beteiligt waren, die zahlreiche Computersysteme der ukrainischen Regierung zum Ziel hatte.
Die Menschen müssen sich darüber im Klaren sein, dass diese Dinge im Gange sind und dass Russland uns angreift.
Keir Giles, Experte für russische Cyber-Aktivitäten bei Chatham House
Das deutsche BfV erklärte, dass die Einheit seit 2022 vor allem darauf abzielt, die Hilfe für die Ukraine auszuspionieren und zu stören.
Dem deutschen Nachrichtendienst zufolge wird die GRU-Einheit auch verdächtigt, 2018 in den Giftanschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia in Großbritannien verwickelt zu sein.
Erhöhte Wachsamkeit angesichts der russischen Cyber-Bedrohungen erforderlich
Der deutsche Inlandsgeheimdienst hat in Abstimmung mit seinen internationalen Partnern wie dem FBI und der CISA eine gemeinsame Warnung vor der als UNC2589 oder Cadet Blizzard/Ember Bear bekannten Gruppe herausgegeben. Die Warnung unterstreicht die Notwendigkeit der Wachsamkeit gegenüber potenziellen Cyber-Bedrohungen durch diese hochqualifizierte russische militärische Geheimdiensteinheit.
Diese Warnung kommt zu einer Zeit, in der die Besorgnis über potenzielle russische Cyberangriffe nach dem umfassenden Einmarsch des Landes in die Ukraine im Februar 2022 einen historischen Höchststand erreicht hat.
Westliche Strafverfolgungsbehörden haben die umfangreiche Geschichte der globalen Spionage- und Sabotageoperationen des GRU hervorgehoben, deren Beweise bis mindestens 2020 zurückreichen.